„Schluss mit den rassistischen Polizeikontrollen“ Demo am Samstag

Demonstration gegen die anhaltenden rassistischen Polizeikontrollen und Polizeigewalt in Altona-Altstadt. Am Samstag 20.7.13 um 13 Uhr am August Lütgens Park.In den letzten Wochen ist die Polizei im Bereich Hostenstraße/Altona-Altstadt verstärkt durch aggressive Präsenz und Kontrollen sowie Gewahrsamnahmen und körperliche Gewalt aufgefallen. Abgesehen haben es die Cops dabei – ähnlich wie in der Schanze – vor allem auf Menschen, die ihnen nicht deutsch genug erscheinen. Diese Polizeipraxis ist kein Einzelfall sondern Teil eines institutionalisierten Rassismus in der Polizei, der auf rassistischen Zuschreibungen beruht, die in der Gesellschaft tief verankert sind. Doch die Betroffenen geben sich damit nicht ab und wehren sich gegen Medienhetze, Polizeikontrollen und Strafverfolgung. Ob in der Schanze in Altona oder überall sonst: gemeinsam gegen Rassismus und Polizeigewalt!

Hier dokumentieren wir den Aufruf zur Demo:

Schluss mit den Rassistischen Polizeikontrollen
Es gibt hier kein Problem mit der Sicherheit. Es gibt hier ein Problem mit der Polizei!

„Ausländerkrawalle“, „Randale am Ramadan“, „Massenkrawalle“
Altona-Altstadt war in den letzten Tagen immer wieder Objekt einer einseitigen und teils rassistischen Berichterstattung.

Doch was ist passiert?
Schon seit Montag vergangener Woche laufen Polizeibeamte in Fünfer-Gruppen durch die Straßen und den August-Lütgens-Park und kontrollieren Jugendliche, denen sie einen „Migrationshintergrund“ zuschreiben. Es sind verdachtsunabhängige Kontrollen, denen die Jugendlichen ausgesetzt sind. Viele werden mehrmals am Tag von den gleichen Polizist_innen kontrolliert und herabwürdigend behandelt. Am Donnerstag Abend vergangener Woche spitzte sich die Situation zu, als die Polizei eine Gruppe von 16 Jugendlichen mit Pfefferspray und Knüppeleinsatz „kontrollierten“.

 Innerhalb kurzer Zeit kamen viele Nachbar_innen und Eltern aus ihren Häusern, um gegen die Polizeimaßnahme zu protestieren. Einer der Jugendlichen musste bewusstlos ins Krankenhaus gebracht werden, ein anderer hatte nach einem Faustschlag ins Gesicht eine gebrochene Nase. Nachbarn wurden daran gehindert, den Jugendlichen Wasser zum Ausspülen der Augen zu bringen. Von den Jugendlichen ging dabei zu keinem Zeitpunkt Gewalt gegen Polizeibeamte aus. Dennoch wurden alle in Gewahrsam genommen. Gegen alle 16 wurden Anzeigen gestellt.

Bei den von der Polizei behaupteten Drohungen der Jugendlichen gegen Beamte ist inzwischen klar, dass die Polizei über die Presse Unterstellungen verbreitet hat, um ihr Verhalten zu rechtfertigen. Für uns als Nachbar_innen und Anwohner_innen ist klar: Wir wohnen hier seit Jahren und Jahrzehnten friedlich zusammen. Erst die rassistischen Kontrollen der Polizei und die willkürlichen Übergriffe besonders in den letzten Tagen, haben die Gewalt ins Viertel getragen. Es hat auch keine Krawalle gegeben. Es standen lediglich viele Nachbar_innen auf der Straße, um gegen die Polizeigewalt zu protestieren. Auch in den Folgenächten gab es keine größeren Auseinandersetzungen. Wir haben die rassistisch aufgeladene Hetze einiger Medien und die Kontrollen und Schikanen der Polizei satt!

Die Proteste machen sichtbar, was an vielen Orten passiert: Menschen werden aufgrund ihres „fremden“ Aussehens von der Polizei verdächtigt und  kontrolliert. Insbesondere in den von der Stadt eingerichteten „Gefahrengebieten“ wie dem Schanzenviertel, wo die Polizei legal verdachtsunabhängige Kontrollen durchführen darf, ist der Aufenthalt für Menschen, die in die rassistischen Raster der Polizei fallen, zum Spießrutenlauf geworden. Aber nicht nur die Polizei fällt durch diskriminierende Praktiken auf: „Ausländisch“ aussehende Jugendliche müssen immer wieder erleben, dass sie nicht in Clubs und Diskotheken gelassen werden. Menschen mit Nachnamen, die auf einen muslimischen „Migrationshintergrund“ hindeuten, haben es schwerer Jobs zu finden. Seit dem Bau von IKEA in Altona-Altstadt finden massive Mietsteigerungen statt, werden viele alteingesessene Bewohner_innen verdrängt. Für Menschen, die als „ausländisch“ gelten, ist es inzwischen fast unmöglich im Viertel eine neue Wohnung zu finden. Wir sagen: Schluss mit allen rassistischen Diskriminierungen!

Wir fordern
–  die sofortige Einstellung aller willkürlichen Strafanzeigen gegen Jugendliche aus der letzten Woche
–  Schluss mit Medienhetze
–  eine Entschuldigung der Polizei für den Einsatz.
–  einen Jugendtreff, der von den Jugendlichen mitbestimmt wird, und das Recht für alle, sich im öffentlichen Raum aufhalten zu können.
–  Die Polizeipräsenz und die Polizeigewalt müssen sofort aufhören
–  Klare Konsequenzen für jedes übergriffige und gewalttätige Verhalten von Polizeibeamten.

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#gefahrengebiet aktuell

Seit dem 4. Januar ist das Schanzenviertel wieder gefährlich. Diesmal sind aber auch Altona Nord und Altstadt und St. Pauli mit von der Partie.

Wir werden versuchen auch in den kommenden Tagen hier wieder über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten, auch um auf anstehende Aktionen usw. hinzuweisen. Denn eines ist klar: Das Gefahrengebiet muss weg. Gegen alle Gefahrengebiete!

In der Zwischenzeit raten wir zu folgenden Seiten:

EA Hamburg sowie zu

Lokal- und Politikblogs

Demo, Besetzung und Flüchtlingsgipfel

gegenkontrollen

Demo gegen Polizeiwillkür und rassistische Kontrollen, Solidaritätsbesetzung und internationaler Flüchtlingsgipfel. Ein Bericht von florableibt zu den Ereignissen am Samstag: Details »

Gefahrengebiet? „Aufgehoben.“

„Das ist immer eine zeitlich begrenzte Maßnahme“, sagt ein Polizeisprecher laut taz.de

Nicht nur das Gefahrengebiet im Schanzenviertel muss weg. Gegen alle Gefahrengebiete! Kommt zur VV am 23.10. in die Flora und zur Demo am Samstag, 26.10.2013!

8. Vollversammlung zu Gefahrengebieten

Am Mittwoch, den 23.10. um 19 Uhr findet wieder eine Vollversammlung zum Thema Gefahrengebiete in der Roten Flora statt. Alle Menschen, die sich schon mit dem Thema befassen oder befassen wollen, sind herzlich eingeladen, zu kommen! Es gibt neue Infos zum aktuellen Stand und der anstehenden Demo. Bringt Bastelmaterial mit – im Anschluss an die Besprechungen wird Demomaterial gebaut.

Upcoming protests

upcomin

26.10. Demo „Still not <3′ing Gefahrengebiet. Gegen Polizeiwillkür und rassistische Kontrollen“ (Info)

02.11. Demo „Anerkennung der Gruppe ‚Lampedusa in Hamburg‘ jetzt!“ (Info | fb-event)

21.12. Demo „Selbstorganisierung statt Repression! Refugee-Bleiberecht, Esso-Häuser & Rote Flora durchsetzen!“ (Info)

jeden Mittwoch „Wöchentliche Demo – Wir bleiben hier!“ (Info)

to be continued!

Shame on you Mayor Scholz and on the Goverment of Hamburg

Gestrige Spontandemo von ‚Lampedusa in Hamburg‘ und Unterstützer_Innen gegen die rassistischen Großkontrollen in St. Georg und St. Pauli. Ein Kurzbericht von der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen Hamburg Details »

26-10-2013 Demo gegen Polizeiwillkür und rassistische Kontrollen

demo

 26.10., 13 Uhr, Rote Flora:
Still not <3’ing Gefahrengebiet.
DEMO gegen Polizeiwillkür und rassistische Kontrollen! Details »

Einladung zur 7. Vollversammlung gegen Gefahrengebiete

logo200

Am Mittwoch, den 9.10. um 19 Uhr findet wieder eine Vollversammlung zum Thema Gefahrengebiete in der Roten Flora statt. Alle Menschen, die sich schon mit dem Thema befassen oder befassen wollen, sind herzlich eingeladen, zu kommen!

Still not ♥’ing Gefahrengebiet – Einladung zur 6. Vollversammlung

flora

Am Mittwoch, den 25.9. um 19 Uhr findet wieder eine Vollversammlung zum Thema Gefahrengebiete statt – in der Roten Flora (Achidi-John-Platz 1). Details »

Bericht: Aktionstag im Schanzenviertel

[Bericht von Indymedia]:

Am 14.09. fand im Hamburger Schanzenviertel ein nicht angemeldeter Aktionstag und unkommerzieller Anwohner_innen-Flohmarkt gegen Gentrifizierung und Gefahrengebiete statt. Details »

Umzug gegen Gefahrengebiete

Unangemeldeter Umzug gegen Gefahrengebiete und rassistische Kontrollen durchs Schanzenviertel (HH)

Heute, am 13.09.2013, zogen ungefähr 60 Menschen lautstark und vermummt durch Hamburgs neuestes Gefahrengebiet, das Schanzenviertel. Details »

Polizei außer Kontrolle

danke an urbanshit.de für dieses Foto.

Gegen Gentrifizierung und Gefahrengebiete

Gentrifizierung, Gefahrengebiete, Repression und Überwachung. Viele gute Gründe für Protest. Gefahrengebiet kippen!

Kommt zum Anwohner_innenflohmarkt, informiert euch und macht Aktionen!

Come as you are – Gefahrengebiet goes Pöseldorf

Details »

Einladung zur vierten Vollversammlung gegen Gefahrengebiete

flora

am Mittwoch, den 31. Juli, um 20h in der Roten Flora.

Seit Anfang Juni besteht ein dauerhaftes Gefahrengebiet im Schanzenviertel. Die Vollversammlungen hatten die letzten Male im zweiwochentakt stattgefunden. Es sollen auch diesen Mittwoch bestehende und kommende Ideen vertieft, weiterentwickelt und umgesetzt werden.